Domainrecht

Domain-Recht | Meinung: Staatliche Verwaltung für Domains?

Focus-Online meldete am 14.05.2000, dass der CSU-Medienexperte Söder vorschlug, Domainadressen für das Internet durch eine staatliche Behörde vergeben zu lassen. Nach dieser Vorstellung solle das Europäische Patentamt “abschließend die Rechtslage überprüfen”, um spätere Streitigkeiten vor Gericht zu verhindern. In Unkenntnis des konkreten Wortlautes eines angekündigten Gesetzesentwurfes erscheint hier jedoch eine praxisgerechte Umsetzung zweifelhaft. Markenverfahren beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) dauern bei der „Computerklasse” 9 und „Internetklasse” 42 regelmäßig zwischen sechs und zwölf Monaten. Nach diesseitiger Einschätzung dürfte beim Europäischen Patentamt angesichts der Flut von Domainanmeldungen und damit erforderlichen Kollisionsprüfungen für die vorgenannten Klassen mindestens mit vergleichbar langwierigen Verfahrensdauern zu [...]

von |Montag, 22. Mai 2000|2000, Domainrecht|

LG Köln: Online-Pseudonyme und Domain-names

Urteilsgründe im Volltext 23.2.2000 (RA) In einer heute vor dem LG Köln ergangenen Entscheidung urteilte das Gericht, dass gegen einen Nutzer, der seit Jahren in der Online-Szene unter einem Pseudonym auftritt, kein Unterlassungsanspruch wegen der Benutzung der mit diesem Pseudonym identischen Domain von Seiten einer nachnamensgleichen Person besteht (Az.: 14 O 322/99). Ein Rechtsanwalt, dessen Nachname mit dem Pseudonym des Inhabers einer namensgleichen Domain übereinstimmt, klagte auf Unterlassung der Domainverwendung und Nutzung der Domain als Teil einer E-Mail-Adresse. Der Kläger führte hier die Annahme einer Verwechslungsgefahr an, legte jedoch keine entsprechende Verkehrsgeltung dar. Gleichzeitig begründete der Kläger den Unterlassungsanspruch der [...]

von |Mittwoch, 23. Februar 2000|2000, Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|

LG Köln: Online-Pseudonyme und Domain-names II

14 0 322/99 Verkündet am 23.02.2000 L. als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle LANDGERICHT KÖLN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In dem Rechtsstreit des Rechtsanwalts M., Düsseldorf, - Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte M. und Kollegen- Klägers, g e g e n Herrn M. L, Gummersbach, Beklagten, - Prozessbevollmächtigter : Rechtsanwalt Dr. H. Jochen Krieger, Düsseldorf, - Korrespondenzanwalt : Rechtsanwalt Hajo Rauschhofer, Wiesbaden hat die 14. Zivilkammer des Landgerichts Köln auf die mündliche Verhandlung vom 26.01.2000 durch den Vorsitzenden Richter am Landgericht B., den Richter am Landgericht S. und die Richterin F. für Recht erkannt: Die Klage wird abgewiesen. Die Kosten des Rechtsstreits werden dem [...]

von |Mittwoch, 23. Februar 2000|2000, Domainrecht|

Neues Urteil zur Zulässigkeit allgemeiner Domainnamen – OLG Hamm – sauna.de

In der nun rund vierjährigen Spruchpraxis der Gerichte zur Zulässigkeit allgemeiner Begriffe als Domainnamen (dazu Rauschhofer, JurPC Web-Dok. 235/2000) reiht sich eine weitere Entscheidung eines angesehenen und wichtigen Obergerichtes in die Kette der nicht endenden Verfahren ein. Das OLG Hamm (Urteil v. 2.11.2000, Az.: 4 U 95/00) verneinte die Wettbewerbswidrigkeit der Verwendung des allgemeinen Domain-Namens sauna.de mit großer Klarheit und stellte mit Blick auf § 3 UWG fest, dass eine Erwartung des angesprochenen Verkehrs dahingehend, dass unter der verwendeten Bezeichnung eine Übersicht über die wesentlichen Anbieter des betreffenden Markts geboten würde, nicht anzunehmen sei, zumindest eine solche Annahme nicht glaubhaft [...]

von |Sonntag, 6. Februar 2000|2000, Domainrecht|

Wird der Geschäftemacherei mit Markennamen ein Riegel vorgeschoben?

COMPUTERWOCHE Nr. 43 vom 29.10.1999 Seite 94 Bis vor wenigen Monaten noch herrschte im Internet eine Goldgräberstimmung. Mit der Masche, sich einen Domain-Namen registrieren zu lassen, der einen Firmennamen oder eine bekannte Marke beinhaltete, um dann nachfolgend von dem Firmen- oder Markeninhaber ein “Lösegeld” verlangen zu können, wurde zunächst viel Geld verdient. Genährt wurde das sogenannte “Domain-name-grabbing” zunächst durch Urteile (z.B. OLG Hamm, Az.: 4 U 135/97 - “krupp.de”), wonach eine Übertragung des Domain-Namen nicht verlangt werden, lediglich der Gebrauch des Domain-Namens untersagt werden könne. Daraus folgte denknotwenig, dass derjenige, der einen Domain-Namen mit seiner Marke oder seiner geschäftlichen Bezeichnung [...]

von |Mittwoch, 22. Dezember 1999|Domainrecht, Markenrecht|

LG Bremen: Spitznamen und Domainnames

12 O 428/98 Verkündet am 12.11.1998 K. als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle LANDGERICHT BREMEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In Sachen erkennt die 2.Kammer für Handelssachen des Landgerichts Bremen auf die mündliche Verhandlung vom 8. Oktober 1998 durch den Vorsitzenden Richter am Landgericht Dr. W. für Recht Der Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung wird zurückgewiesen. Die Antragstellerin trägt die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Die Antragstellerin kann die Zwangsvollstreckung durch Sicherheitsleistung von DM 8.000,00 abwenden, wenn nicht der Antragsgegner vor Beginn der Zwangsvollstreckung Sicherheit in gleicher Höhe leistet. TATBESTAND Die Parteien streiten um die Berechtigung zur Nutzung [...]

von |Sonntag, 5. Dezember 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|

Markenfähigkeit beschreibender Domain-names

I. Einführung Seit 1. Februar 1997 ist es laut IV-DENIC-Beschluß nicht mehr möglich, Domains reservieren zu lassen. Davor konnten Domains in der Vergangenheit bis zu sechs Monaten aufrecht erhalten werden, ohne daß Domains in dieser Zeit konnektiert werden mußten.
Nach dem neuen Beschluß ist daher erforderlich eine Konnektierung mit Antragstellung. Dies geschieht über den Provider, muß jedoch nicht notwendig einen Name-server beinhalten. 
Hierbei bleibt die Rechtsfrage weiterhin ungeklärt, was für ein Recht an einer Domain besteht. Nach der DENIC-Richtlinie erwirbt der Antragsteller durch die Registrierung der Domain kein Eigentum an dieser; „sie wird ihm lediglich zur Nutzung überlassen“. 
Die rechtliche Zulässigkeit [...]

von |Sonntag, 5. Dezember 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht, Markenrecht|

„Mitwohnzentrale“ in einer Internet-Domain verboten

Nach dem Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts in Hamburg, das die Verwendung des Gattungsnamens "Mitwohnzentrale" in einer Internet-Domain verboten (Aktenzeichen 3 U 58/98) hat: Das Ende von "gattungsbezeichung.de" ? Beitrag von RA Rauschhofer in der Computerwoche Nr. 47 vom 26.11.1999, S. 4 unter dem Titel: Rechtsanwalt befürchtet neuen "Domain-Krieg"

von |Montag, 29. November 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|

Das Ende von “gattungsbezeichnung.de”?

Beitrag von RA Rauschhofer in der Computerwoche Nr. 47 vom 26.11.1999, S. 4 unter dem Titel: Rechtsanwalt befürchtet neuen "Domain-Krieg" Jedem Internetnutzer ist zwischenzeitlich geläufig, dass Unternehmen wie Einzelpersonen sich im Internet neben ihrer Namensbezeichnung auch mit Gattungsbezeichnungen präsentieren. So finden sich im hart umkämpften Bereich der Online-Reise-Anbieter Domains wie “flug.de”, “reise.de”, “last-minute.de” etc. Vergleichbare Gattungsbezeichnung finden sich beispielsweise für Klebstoff (“klebstoff.de”) oder “buecher.de” sowie “buch.de”. Die Liste der sogenannten “generischen Domains” ist lang. Bisher haben Gerichte, die sich im Rahmen von einstweiligen Verfügungsverfahren mit der Frage zu befassen hatten, ob die Nutzung eines solchen Allgemeinbegriffes gegen Wettbewerbsrecht verstößt, eine [...]

von |Freitag, 26. November 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|

Das Ende von “gattungsbezeichnung.de” ?

Jedem Internetnutzer ist zwischenzeitlich geläufig, dass Unternehmen wie Einzelpersonen sich im Internet neben ihrer Namensbezeichnung auch mit Gattungsbezeichnungen präsentieren. So finden sich im hart umkämpften Bereich der Online-Reise-Anbieter Domains wie “flug.de”, “reise.de”, “last-minute.de” etc. Vergleichbare Gattungsbezeichnung finden sich beispielsweise für Klebstoff (“klebstoff.de”) oder “buecher.de” sowie “buch.de”. Die Liste der sogenannten “generischen Domains” ist lang. Bisher haben Gerichte, die sich im Rahmen von einstweiligen Verfügungsverfahren mit der Frage zu befassen hatten, ob die Nutzung eines solchen Allgemeinbegriffes gegen Wettbewerbsrecht verstößt, eine Wettbewerbswidrigkeit verneint (LG München, Az.: 17 HKO 3447/97 - “sat-shop.com”) oder konnten eine Wettbewerbswidrigkeit im Eilverfahren ohne Aufklärung der Nutzergewohnheiten [...]

von |Freitag, 5. November 1999|Domainrecht, Internet-/Onlinerecht|